Kann Schlafmangel Krebs verursachen?

Krebs ist ein Monster, das jährlich viele Hunderttausende Todesopfer fordert. 2019 war es für gut 1/4 aller Todesfälle in Deutschland verantwortlich.

Ein wichtiger aber leider unterschätzter Partner im Kampf gegen Krebs ist Schlaf.

Krebszellen/Tumore entstehen aus gesunden Zellen, von denen wir 100 Billionen im Körper haben, indem sie unnatürlich wachsen. Glücklicherweise habe wir aber auch einen körpereigenen Schutzmechanismus: natürliche Killerzellen (NK-Zellen). Diese können sich wandelnde Zellen aufspüren und zerstören. Deshalb erkrankt nicht jeder Mensch an Krebs.

Wenn es den Killerzellen an den Kragen geht

Nun gibt es leider verschiedene Gründe, weshalb dieser Schutzmechanismus nicht funktioniert. Einer davon ist, dass man die Anzahl der NK-Zellen durch zu wenig Schlaf dezimiert. So ergab eine Studie der University of California (Los Angeles), dass eine einzige Nacht mit Schlafmangel verheerende Wirkung haben kann. Man fand heraus, dass diejenigen Studienteilnehmer, die nur vier Stunden geschlafen hatten 70% (!) weniger aktive NK-Zellen in sich trugen, als diejenigen, die acht Stunden geschlafen hatten. Man kann sch vorstellen welche Auswirkungen jahrelanger Schlafmangel auf den Bestand der NK-Zellen und somit die körpereigene Krebsabwehr hat.

Schichtarbeit ist gefährlich

Ein weiterer besorgniserregender Faktor ist das Durcheinanderbringen der eigenen inneren Uhr (zirkadianer Rhythmus). Denn neben dem Steuern unseres Schlafbedürfnisses beeinflusst unsere innere Uhr auch das Zellwachstum, die Hormonproduktion und Ausschüttung, unseren Stoffwechsel und unser Immunsystem.

Zahlreiche Studien zeigen, dass Menschen, die in Nachtschichten arbeiten (z.B. Krankenschwestern, Polizisten/-innen) ein deutlich erhöhtes Krebsrisiko aufweisen.

Schlafqualität ist wichtig

Neben der fehlenden Länge spielt auch die „inhaltliche“ Qualität eine nicht zu unterschätzende Rolle in Sachen Krebs. Man unterscheidet zwischen der Länge und der Qualität des Schlafes, da die Länge nicht alleine ausschlaggebend dafür ist, wie gut man geschlafen hat.

Studien deuten daraufhin, dass eine schlechte Schlafqualität das Krebsrisiko erhöht. So wurde während einer Studie eine erhöhtes Brustkrebsrisiko bei Frauen und bei einer anderen Studie ein erhöhtes Prostatakrebsrisiko bei Männer festgestellt. Versuche mit Mäusen zeigen, dass durch die schlechte Schlafqualität gewisse Entzündungen im Körper begünstigt werden, die das Wachstum von Tumoren anheizen.

Fazit

Auch wenn es noch viel mehr Studien bedarf, ist ein Zusammenhang zwischen zu wenig/schlechtem Schlaf und Krebs offensichtlich. Dies ist auch kein Wunder, wenn man bedenkt, welch wichtig Rolle Schlaf u.a. für unser Immunsystem spielt. Es ist also ein weiterer Grund den eigenen Schlaf nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.

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Weiterführende Quellen und Studien:
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